Das Thema dieses Seminars ist also „Freundschaft“. Die zweite Zeile jenes aus dem Jahr 1930 stammenden Refrains lautet: „das ist das Beste, was es gibt auf der Welt.“ Wer nun philosophisch etwas gewitzt ist, wird darin vielleicht eine Antwort auf die seit alters her gestellte Frage, was für den Menschen das Allerbeste und Allervorzüglichste sei, sehen – auf die Frage also nach dem höchsten Gut oder dem Glück des Menschen. Tatsächlich hat schon Aristoteles zwei Bücher seiner Nikomachischen Ethik, nämlich die Bücher VIII und IX, der Freundschaft gewidmet, und in ihr, wenn auch nicht „das Beste...auf der Welt“, so doch einen unentbehrlichen Bestandteil des menschlichen Glücks gesehen. Seine Behandlung des Themas gilt inzwischen als Klassiker. Auch Platon vor ihm hatte die Freundschaft bereits zum Gegenstand philosophischen Nachdenkens gemacht, und etliche Philosophen in den Jahrhunderten danach bis in die Moderne sind ihnen darin gefolgt. Warum? Könnte es daran liegen, dass wir mit ‚philía‘, ‚amicitia‘, ‚friendship‘, ‚amitié‘ oder ‚Freundschaft‘ zwar einerseits einen offenbar selbstverständlichen und nicht wegzudenkenden Teil unseres menschlichen Zusammenlebens ansprechen, damit aber andererseits auch einen überaus schillernden Begriff vor uns haben, der sich nicht von selbst versteht und deshalb der Aufklärung bedarf? Was, so könnte man sich z.B. fragen, macht den anderen oder die andere eigentlich zum Freund bzw. zur Freundin? Und welchen Wert hat Freundschaft eigentlich im menschlichen Leben?

 

Um dem auf die Spur zu kommen, möchte ich mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Texte von u.a. Aristoteles, Cicero, Michel de Montaigne, Claude-Adrien Helvetius, Adolph Freiherr von Knigge, Schopenhauer und Georg Simmel lesen.

 

Es wird ein Learnwebkurs eingerichtet, so dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf kurzem Wege per Newsletter aktuelle Informationen erhalten sowie die zu besprechenden Texte sich herunterladen können.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2023/24
Test field: WT 2025/26
ePortfolio: No