„Bewundert viel und viel gescholten...” - das kann man auch von der Metaphysik sagen. Ihr Themenbündel lässt sich bis hin zu Texten Platons wiedererkennen, ihr (eher zufällig entstandener) Name bis zu Aristoteles zurückverfolgen. Erste Philosophie sollte sie sein, traute es sich zuweilen gar zu, Wissen über Gott, Freiheit und Unsterblichkeit zu etablieren. Kant meinte: Selbstüberschätzung. Die Logischen Empiristen diagnostizierten: Unsinn. Zwar geht es in der Metaphysik tatsächlich oft um prinzipiell Unsichtbares (wie auch in der Mathematik). Und der allgemeine Teil der Metaphysik, die Ontologie, betrachtet obendrein das Seiende in größter Allgemeinheit. Aber das heißt nicht, dass nicht doch die eine metaphysische Theorie plausibler sein könnte als die andere. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt vielmehr: Man kann sich vernünftig über Metaphysik streiten. Ihre Fragen sind uns nah. In sie soll, in systematischer wie historischer Hinsicht, diese Vorlesung einführen. Ein Reader zur Vorlesung steht rechtzeitig im Learnweb. Die Vorlesung schließt mit einer Klausur ab, voraussichtlich als Präsenzklausur im Examweb.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2023/24