Wer sich heute für Dortmunds Geschichte interessiert, denkt zuerst meist an den Dreiklang von Kohle, Bier und Stahl. In den Industriedenkmälern der Stadt wie etwa dem Skywalk über das alte Hoesch-Stahlwerk Phoenix ist die Zeit des „glühenden“ Wirtschaftsaufbruchs im 19. und 20. Jahrhundert bis heute schwindelerregend zu erahnen. Doch war dies nicht die erste Blütezeit der Stadt: Im späten Mittelalter konnte sich Dortmund rühmen, im Reigen der westfälischen Städte die einzige zu sein, die in den Rang einer Reichsstadt aufstieg. Diese Sonderstellung beruhte nicht zuletzt auf dem großen Erfolg der Dortmunder Fernhandelskaufleute, die Teil der weitgestreckten Hanse waren. Ihre Finanzkraft schlägt sich sowohl in den wehrhaften Mauern als auch der reichen Ausstattung der Dortmunder Kirchen nieder.

Ziel des vierstündigen Proseminars ist es, am Beispiel Dortmunds das Leben in einer spätmittelalterlichen Großstadt zu erkunden, gemeinsam zentrale Quellen der Zeit zu interpretieren und die einschlägige Forschung kennenzulernen. Über dieses Thema bietet das Seminar eine allgemeine Einführung in die Grundbegriffe und Arbeitstechniken mittelalterlicher Geschichte, stellt zentrale Werkzeuge und Hilfsmittel vor und macht mit der Recherche von Forschungsliteratur vertraut. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird die regelmäßige, aktive Teilnahme auch an Exkursionen erwartet. Als verpflichtende Studienleistungen gelten kursbegleitende kleinere schriftliche Stundenvorbereitungen sowie eine mündliche Präsentation (inklusive Handout). Der Leistungsnachweis erfolgt durch die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2023/24