Partei versus Pop: Unterhaltungsmusik in der DDR Auch mehr als dreißig Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer ist das Wissen über DDR-Musik außerhalb der sogenannten neuen Bundesländer weiterhin gering, auch wenn die musikwissenschaftliche Forschung inzwischen zahlreiche Biografien und Institutionen von Künstler:innen aus dem Bereich der klassischen und der modernen Musik untersucht hat.
Im weiten Feld der Popularmusik steht man dagegen noch relativ am Anfang. Die Bandbreite der Themen ist denkbar weit und reicht von DEFA-Unterhaltungsfilmen und der linientreuen Singebewegung über die Blues- und Jazzszene bis hin zu Punk, Heavy Metal und den wenigen Namen auch im Westen bekannter Rockbands. Vergleichbar kompliziert ist das Verhältnis zwischen Staat und Musikszene, geprägt von Propaganda, Misstrauen, Bespitzelung, Kontrolle, begrenzten Freiheiten und politischem Widerstand. Entlang zahlreicher faszinierender und widersprüchlicher Fallbeispiele möchte das Seminar einen Überblick zur Unterhaltungsmusik in der DDR erarbeiten.
- Lehrende/r: Michael Custodis