In der Agroökologie werden in einem umfassenden Ansatz ökologisch wissenschaftliche, agrarpraktische und transformative Ansätze transdisziplinär verbunden. Sie versteht sich als Disziplin, um die Transition zu Alternativen der landwirtschaftlichen Nutzung von Ökosystemen unter Berücksichtigung der sozial-ökologischen Komplexität des Agrar-Ernährungssytems zu verstehen und umzusetzen. Es handelt sich also um eine gesamtgesellschaftliche Einbettung der Erzeugung von Nahrungsmitteln – betrachtet als Mensch-Umwelt-Beziehung, welche Einfluss nimmt sowohl u.a. auf die Biodiversität, Bodenbeschaffenheit, Gewässerqualität, als auch auf Gesundheit, Lebensqualität und ebenso auf Ökonomie, Ungleichheiten und Frieden. Weltweit wird das Konzept der Agroökologie durch Organisationen wie die FAO, das IFOAM, die EU (Farm to Fork Strategie) beschrieben und von der Zivilgesellschaft weitergedacht und umgesetzt (Ernährungsräte, Solidarische Landwirtschaft, Partizipative Garantiesysteme). Auf den lokalen Ebenen wird es in vielzähligen Betrieben in unterschiedlichen Graden praktiziert.

Im Seminar werden wir den Stand der Diskussion um die grundlegenden Prinzipien und Verständnisse der Agroökologie behandeln, aktuelle Ansätze und Strategien verfolgen, sowie prägnante Fallbeispiele untersuchen. Geplant sind zudem Praxiseinheiten und Diskussionsrunden, die auch die persönliche Perspektive der am Seminar Teilnehmenden stärker einbinden sollen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2023/24