Hinter dem Namen »Methodische Philosophie« verbirgt sich eine grundlegende philosophische Strömung des zwanzigsten Jahrhunderts, die auch unter Namen wie »Erlanger Schule«, »Methodischer Konstruktivismus« oder (im Anschluss an letzteres) »Methodischer Kulturalismus« betrieben wurde und teils wird. Der Ausdruck »methodisch« zeigt dabei an, dass im Rahmen des Philosophierens dieser Strömung besonders auf die Verfahren, d.h. die Art und Weise in der Geltungsansprüche (theoretischer und praktischer Art) fundiert und in ihrem Sinn verstanden werden können, abgehoben wird. Wichtige Akteure der »Methodischen Philosophie« sind zahlreiche, vor allem deutschsprachige Philosophen nach dem Zweiten Weltkrieg. Darunter vor allem Paul Lorenzen (1915-1994), Wilhelm Kamlah (1905-1976), Peter Janich (1942-2016), um nur einige zu nennen. Neben der Etablierung grundlegender Verfahren des Philosophierens im Rahmen einer basalen Handlungs- und Sprachphilosophie, ging und geht es der methodischen Philosophie um eine (Re-)konstruktion der Sinn- und Geltungsansprüche der Wissenschaften im Rahmen konstruktiver Wissenschaftstheorie von einfachen lebensweltlichen (d.h. vor- und außerwissenschaftlichen) Fertigkeiten ausgehend, sowie den Aufbau einer praktischen Philosophie.

Im Rahmen des Seminars werden wir diese Strömung, ihre Ansprüche und Argumente anhand verschiedener Texte und Textauszüge kennenlernen in systematischem Zusammenhang kennenlernen.

Das Seminar setzt die Bereitschaft voraus größere Textmengen eigenständig gründlich vorzubereiten.

Die Texte werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern digital zur Verfügung gestellt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2023/24