Das Hauptseminar mit Exkursion gilt dem Mäzenatentum des Herrschergeschlechts der Gonzaga in Mantua. Im 15. Jahrhundert stieg die Stadt zu einem der bedeutendsten geistigen und künstlerischen Zentren Norditaliens auf. Es war der Familie Gonzaga gelungen, ihre Herrschaft über Stadt und Umland zu festigen und sich auch von Seiten des Reichs legitimieren zu lassen: 1433 erhielt Gianfrancesco Gonzaga von Kaiser Sigismund die Markgrafenwürde; sein Sohn Ludovico III. konnte die Herrschaft seiner Dynastie weiter festigen, bevor Federico II. 1530 zum Herzog erhoben wurde. Trotz der wirtschaftlich ungünstigen Lage in einem ressourcenarmen, ungesunden Sumpfgebiet und des Fehlens eines Bankenwesens und kaufkräftigen Händlertums konnten die Gonzaga bedeutende Maler und Architekten zeitweise an sich binden wie Leon Battista Alberti (1404–1472), Andrea Mantegna (1431–1506), Giulio Romano (1499–1546) oder auch Peter Paul Rubens (1577-1640). Die angenehme Stellung als Hofkünstler der Gonzaga hatte viele Vorzüge, etwa die Anerkennung als Höfling und auch das Privileg, für sich selbst individuelle Künstlerhäuser zu errichten (Casa Mantegna, Casa Romano). Zugleich galt es, die Herrschaftsansprüche der Gonzaga in Kunst- und Bauwerken visuell zu manifestieren. Vor allem in der Ausgestaltung des Palazzo Ducale und des Palazzo Te zeigt sich die enge Verflechtung von politischer Macht und visueller Repräsentation.

Vorbesprechung: Donnerstag, 2.02., 13 Uhr s.t. in R 110.

Die Exkursion nach Mantua findet statt vom 11.-18.09.23. Das Hauptseminar kann, sofern der Exkursionsschein nicht benötigt wird, auch ohne die Exkursion besucht werden. Sofern Plätze vorhanden sind, können auch Bachelor-Studierende auf die Exkursion mitfahren.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023