Argumentieren ist das Kerngeschäft der Philosophie. Philosophische Thesen zeichnen sich (im Idealfall) dadurch aus, dass sie nicht einfach behauptet, sondern durch eine Argumentation gestützt werden. Nicht immer legen philosophische Texte ihre Argumente dabei explizit offen. Oftmals müssen sie zuvor analysiert und interpretiert werden, um implizite Prämissen und komplexe, mehrschrittige Argumentationsgänge zu identifizieren. Das heißt zugleich, dass sich philosophischer Texte hervorragend eignen, um der Frage nachzugehen, was Argumente eigentlich sind und wodurch sich gute Argumente von schlechten unterscheiden. Diese Frage weist dabei über die Philosophie selbst hinaus. Denn natürlich beschränkt sich Argumentieren nicht auf die Philosophie. Argumente begegnen uns tagein, tagaus in den Medien, aber auch in mündlichen Diskussionen.

Dieses Seminar verfolgt zwei Ziele: Erstens werden wir anhand ausgewählter philosophischer Beispiele (1. Anselms Gottesbeweis, 2. Descartes‘ methodischer Zweifel, 3. Kants rigorose Ablehnung des Rechts zu lügen, 4. Thomsons provokantes Gedankenexperiment über einen bewusstlosen Geiger) untersuchen, was Argumente sind, welche Typen von Argumenten es gibt und wie sich Argumente zurückweisen lassen. Zweitens werden wir die Resultate dieser Textanalysen auf der Grundlage von Texten zu aktuellen ethischen und politischen Debatten überprüfen.

Hinweis: Dieses Seminar startet erst in der zweiten Semesterwoche (also am 11. April).

 

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023