Die Dekolonisierung ist ein zentraler Prozess in der internationalen Geschichte des 20. Jahrhunderts mit erheblichen Rückwirkungen auch auf Europa. Obwohl er insbesondere die Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs prägte, als die große Mehrzahl der Kolonien zu souveränen Nationalstaaten wurde, lassen sich seine Anfänge bis in die Zwischenkriegszeit zurückverfolgen. Je nach Lesart kann sogar bereits der Erste Weltkrieg als Anfang vom langsamen „Ende der Imperien“ interpretiert werden.

Die Vorlesung stellt die unterschiedlichen Dekolonisierungsprozesse in den Mittelpunkt und behandelt die Entwicklungen der europäischen Kolonialreiche vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zur Mitte der 1970er Jahre. Angelegt als Transfer- und Verflechtungsgeschichte fragt sie insbesondere nach den Wechselwirkungen mit der Geschichte Europas.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023