Ein leutseliger Mensch und hochherziger Ritter sei Friedrich Barbarossa gewesen, so überliefert es der Zeitgenosse Sicard von Cremona. Und obgleich er keine gelehrte Bildung genossen habe, so sei er doch durch eine Art kultureller Erfahrung gebildet gewesen, zumal er „die Lebensweisen und die Städte vieler Menschen erblickt“ habe. Der Staufer wird hier als ein lebenslang Lernender vorgestellt: Als schwäbischer Herzog auf den Thron des römisch-deutschen Reichs gelangt, regierte Friedrich sein riesiges Reich 38 Jahre lang in rastloser Reiseherrschaft „vom Sattel“ aus. Auf sechs Italienzügen erlebte er den Reichtum der lombardischen Städtelandschaft ebenso, wie er bei zwei Kreuzzugsunternehmen die Welt des Orients erkunden konnte. Dem Lebensweg und Wirken Friedrichs I. zu folgen verspricht daher faszinierende Einblicke in die politische Landschaft und kulturelle Vielfalt des 12. Jahrhunderts. Zugleich eröffnet die Beschäftigung mit dieser prominenten Herrschergestalt die Möglichkeit, grundlegende Arbeitstechniken und Methoden der Mittelalterforschung gemeinsam einzuüben.

 

Anstelle eines Literaturhinweises: Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zeigt noch bis zum 5. Februar die Ausstellung „Barbarossa – die Kunst der Herrschaft“, deren Besuch allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer nachdrücklich ans Herz gelegt sei.

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Semester: SoSe 2023