Vor 80 Jahren versanken große Teile Münsters in Schutt und Asche. Die schweren Bombenangriffe vom 10. Oktober 1943 machten allen Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadt deutlich, dass der Krieg nun endgültig an die „Heimatfront“ zurückgekommen war. Wie reagierten Partei und „Volksgemeinschaft“ auf die schweren Zerstörungen? Was waren die gesellschaftlichen Voraussetzungen und Folgen der Angriffe? Und wie ging die Stadt nach 1945 mit der Erinnerung an den Bombenkrieg um? Welche Rolle spielten die Bomben im Gedächtnis der Stadt und für Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die bis heute vom „Untergang“ Münsters berichten? Diese und weitere Fragen werden wir im Seminar behandeln, um der Sozial-, Kultur- und Erinnerungsgeschichte des Bombenkriegs am Beispiel Münsters sowie im europäischen Vergleich nachzuspüren. Welche Folgen hatten die Zerstörungen in anderen deutschen und europäischen Städten und wie gingen diese mit der Erinnerung an den Bombenkrieg um? Ist Münsters Stadtgeschichte also relativ typisch oder ein Sonderfall? Die Spurensuche zu diesen Fragen beinhaltet einen sechsstündigen Projekttag am Stadtarchiv Münster während der Vorlesungszeit, an dem wir Quellen zum Bombenkrieg und zur Erinnerungskultur auswerten werden. Der Termin des Projekttags wird in der ersten Sitzung des Seminars verabredet.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023