Obgleich für andere, moderne und postmoderne Kontexte entwickelt, fordern Gender Studies, Critical Race Theory und das unter dem Sammelbegriff Postcolonial Theory firmierende methodische Konvolut Studierende aller Epochen in doppelter Hinsicht heraus. Auf der einen Seite gilt es, Axiome und liebgewonnene Narrative hinsichtlich ihrer Verankerung in einer überholten kolonialen Matrix zu hinterfragen und neu zu bewerten (vgl. nur E. Said, Orientalism). Auf der anderen Seite stellt sich die Frage nach der Anwendbarkeit und Übertragbarkeit methodischer Zugänge auf die Vormoderne. Im Bereich der griechischen Geschichte nimmt sich die Forschung nunmehr seit etwa 40 Jahren in unterschiedlicher Intensität dieser Aufgabe an; in den letzten Jahren zunehmend politisiert. Die Lehrveranstaltung will in zentrale Probleme, Kernfragen und Ergebnisse dieses methodischen Ansatzes einführen und seine Chancen und Grenzen diskutieren.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023