Die Kirche sieht das Alte Testament als essentiellen Teil ihrer heiligen Schrift an. Es stellt eine Sammlung von Büchern dar, die von Aufbau und Inhalt sehr unterschiedlich sind. Die Texte des Alten Testaments sind im Verlauf mehrerer Jahrhunderte entstanden und tragen „Spuren ganz verschiedener historischer Situationen“. Sie setzen sich mit der Geschichte des Volkes Israel und den Krisenzeiten auseinander, beziehen Stellung zu theologischen Problemen und prangern soziale Missstände an. Sie nehmen Traditionen auf, die sie in ihrer Umgebung kennenlernen und entwickeln eigenständige Theologien. Ohne die Kenntnis der historischen Gegebenheiten können wir die Texte nur unzureichend verstehen.

 Wir beschäftigen uns in der Vorlesung mit den geschichtlichen Rahmenbedingungen des alten Israel, von der vorköniglichen Zeit über das Exil bis zu Makkabäerzeit. Ausführlich werden Aufbau, Entstehung und theologische Grundanliegen der einzelnen Werke des Alten Testaments, d.h. der einzelnen Bücher und der übergreifenden Werke wie des Pentateuchs oder des deuteronomistischen Geschichtswerkes behandelt. Außerdem beschäftigen wir uns mit hermeneutischen Fragen sowie der Entstehung, dem Aufbau und der theologischen Relevanz des Kanons.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023