Mobilität und Migration waren im Mittelalter selbstverständlich: Studenten reisten an die Universitäten ihrer Wahl, Gesandte an ferne Höfe, Kaufleute und Händler zu den Messen im In- und Ausland, Pilger an heilige Stätten in ganz Europa. Immer hatten solche Reisen auch etwas mit Neugier auf Fremdes und Unbekanntes zu tun. Selbst Kreuzfahrer, die zum Kriegführen in den Orient oder das Baltikum fuhren, konnten kaum vermeiden, aus der Ferne beeindruckende Erinnerungen mitzubringen und ihr Wissen von der Welt durch die Begegnung mit Menschen anderer Kulturen zu erweitern. Reisebeschreibungen, reale wie fiktive, wurden beliebt. Von fernen Welten erzählen zu können, gehörte jedenfalls zum Gesprächsstoff im Alltag.

Das Seminar fragt nach den Absichten, Formen und Wirkungen von Auslandsreisen im Mittelalter, nach den Reisenden und ihren persönlichen oder kollektiven Erlebnissen und nach deren Spuren in der Überlieferung. Das Seminarprogramm wird mit den Teilnehmenden gemeinsam erstellt. Im Methodenteil führt die Veranstaltung ein in die Arbeitstechniken und Hilfsmittel des Studiums der Mittelalterlichen Geschichte.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023