Die meisten Studierenden der Geschichte dürften Bilder mittelalterlicher Klöster im Kopf haben, in denen Mönche oder Nonnen seltene Bücher studierten oder selbst einfache oder prächtige Handschriften herstellten. Aber wer kann schon selbst mit mittelalterlichen Handschriften umgehen? Im Verlauf des Geschichtsstudiums kommt man meist nur kurz mit Originalen in Berührung. Theoretisch erwirbt man zwar im Proseminar Grundkenntnisse über die Grundwissenschaften der Paläographie und Kodikologie, also Schrift- und Handschriftenkunde. Doch ist nur selten Zeit, diese Kenntnisse wirklich zu vertiefen – was umso wichtiger erscheint, als die Fähigkeiten des Erschließens, Entzifferns und Transkribierens mittelalterlicher Handschriften letztlich praktische Komponenten haben. Die Übung lädt dazu ein, anhand von Handschriften aus mittelalterlichen Klöstern im Verlauf des Semesters sowohl Grundkenntnisse als auch praktische Fähigkeiten zu erwerben. Sie setzt keine Vorkenntnisse voraus und steht Interessierten verschiedener Studiengänge offen. Lateinkenntnisse sind hilfreich, doch werden wir vor allem volkssprachliche Texte lesen. Im Verlauf des Semesters werden alle Teilnehmenden anhand verschiedener volkssprachiger Handschriften aus Münsteraner Archiven und Bibliotheken eigene Transkriptionen anfertigen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023