Megalithische und submegalithische Grabbauten und sind in Nord- und Zentraleuropa markante Bodendenkmäler, die ins 4. und frühe 3. Jahrtausends vor Christus datieren. In diesen Monumenten wurde meist die Kollektivbestattungssitte geübt. Ursprünglich an den Küsten Westeuropas im 5. Jahrtausend entstanden, sind solche Grabanlagen und die damit verbundenen Jenseitserwartungen auch in Mittel- und Nordeuropa im Rahmen des sog. Spätneolithikums nach und nach rezipiert worden. In der Vorlesung werden zunächst megalithische Anlagen in einzelnen ausgewählten Landschaften West-, Mittel- und Südeuropas beschrieben und die damit in Verbindung stehenden funeral-archäologischen Phänomene im Rahmen der archäologischen Kulturen dargelegt. Die Idee, Verstorbene in Einzelgräbern zu bestatten und die Verbreitung einer „Individualisierung“ im Rahmen der Becherkulturen (sog. Endneolithikum) wird im Anschluss ausgeführt. Diese kulturelle Entwicklung mündet in die Grundlagen der frühen Bronzezeit mitteleuropäischer Prägung, deren Beginn um 2200 v.Chr. die obere zeitliche Grenze des Vorlesungsstoffs markiert.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023