Kleopatra VII. ist die bekannteste Frauengestalt der Antike. Als Königin herrschte sie über das letzte hellenistische Großreich, das noch nicht im Imperium Romanum aufgegangen war. Als Frau war sie Geliebte der mächtigsten Männer ihrer Zeit: von C. Iulius Caesar, dem sie den einzigen Sohn gebar, sowie von M. Antonius, der im Bürgerkrieg gegen Octavian (den späteren Augustus) schlussendlich das Nachsehen haben sollte. Als Folge musste sie miterleben, dass das Schicksal, das sie durch ihre Allianz bzw. ihr Verhältnis mit Antonius von Ägypten vorerst abwandte, im Endeffekt nicht abzuwenden war: Octavian machte Ägypten im Jahr 30 v. Chr. zu einer römischen Provinz, und Kleopatra wählte den Freitod. Die Beschäftigung mit Kleopatras Leben wird nicht nur die Aufarbeitung ihrer Biographie zum Inhalt haben, sondern auch eine grundlegende Auseinandersetzung mit einer der turbulentesten Abschnitte der römischen Geschichte nach sich ziehen – den letzten Jahren der römischen Republik. Dass dieser von mächtigen Generälen und ihren Machtbestrebungen geprägten Zeit von einer Frau ein Stempel aufgedrückt wurde, ist ein Vermächtnis, das Kleopatra zu einer der faszinierendsten Figuren der Antike macht. Was diese Faszination für das Bild, das von dieser Frau in den Medien und der Forschung gezeichnet wird, bedeutet, soll im Rahmen des Hauptseminars ebenfalls thematisiert und kontextualisiert werden.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023