Die Konstantinische Dynastie markiert innerhalb der römischen Geschichte eine Zeit des Wandels von welthistorischer Tragweite. Sie führte dazu, dass sich das Christentum gegenüber dem Heidentum als dominierende Religion etablierte – eine Entwicklung, die maßgeblich mit der Person des Konstantin des Großen verbunden ist, der als erster christlicher Kaiser in die Geschichte eingehen und deswegen zu einer mythischen Figur avancieren sollte. Konstantin (I.) selbst war von einfacher Herkunft und hatte in Bürgerkriegen die Alleinherrschaft errungen. Er war erster Vertreter der auf seinen Vater Constantius (I.) – Tetrarch und Kaiser/Augustus von 305 bis 306 n.Chr. – zurückgehenden Konstantinischen Dynastie und konnte diese für mehrere Jahrzehnte etablieren, bis sie mit der Herrschaft des Julian (360–363 n. Chr.) ihr Ende fand. Neben der systematischen Auseinandersetzung mit der religionsgeschichtlichen Bedeutung von Konstantin dem Großen und einer kritischen Bewertung der mit dieser Herrscherpersönlichkeit verbundenen „konstantinischen Wende“ sollen mit den TeilnehmerInnen auch die innen- und außenpolitischen Entwicklungen, die während des Bestehens der Konstantinischen Dynastie zu verzeichnen sind, diskutiert, aufgearbeitet und mit einem Blick auf dessen Vorgänger und Nachfolger historisch eingeordnet werden. Auf dieser Grundlage bietet sich ein umfassendes Bild einer Epoche, die für die Entwicklung des spätrömischen Staatswesens auch auf institutioneller Ebene von weitreichender Wirkung war.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023