Russlands kriegsverbrecherischer Angriffskrieg auf die Ukraine hat das zweitgrößte Land Europas seit über einen Jahr in den Fokus der Weltöffentlichkeit gerückt. Hinter dem russischen Angriff auf die ukrainische Staatlichkeit und Identität steht die absurde Behauptung, dass die Ukraine im Grunde keine eigenständige Nation bilden würden. Stattdessen seien Territorium und Volk immer Teil Russlands gewesen. Mit einem solchen Geschichtsrevisionismus versuchen Vladimir Putin und die russische Machtclique noch im 21. Jahrhundert ihre imperialistischen Ziele zu legitimieren. Dabei spielen auch religiöse Faktoren eine Rolle und so scheint es angebracht, sich gerade jetzt auch genauer mit der ukrainischen Kirchengeschichte zu beschäftigen:

Unbestritten war und ist die Ukraine stets in besonderer Weise ein Austauschraum zwischen Osten und Westen. Dies zeigt sich in ihrer Profangeschichte, aber gerade auch in ihrer Kirchengeschichte, in der sich westliche und östliche, katholische und orthodoxe Tradition immer wieder begegneten. In diesem Seminar wollen wir uns einen Zugang zu dieser vielschichtigen ukrainischen Kirchengeschichte verschaffen. Dazu werden wir uns vertieft mit ausgewählten Schlaglichtern, die als repräsentativ für die verschieden Epochen und größeren kirchengeschichtlichen Entwicklungslinien gelten können, beschäftigen. Bei diesen Schlaglichtern handelt es sich sowohl um herausragende Ereignisse als auch um Personen und besondere Dokumente bzw. Artefakte der ukrainischen Kirchengeschichte. Die einzelnen Schlaglichter werden anhand ausgewählter Text- und Bildquellen behandelt, an denen zugleich die Methoden der historisch-kritischen Quellenanalyse gemeinsam erarbeitet und eingeübt werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023