Das `labile Gleichgewicht´ (Gehrke) der hellenistischen Mächte um das östliche Mittelmeer wurde seit der Wende vom 3. zum 2. Jh. v.Chr. durch das sukzessive Eingreifen Roms empfindlich gestört. Als Zusammenlaufen unterschiedlicher geschichtlicher Entwicklungen in Ost und West zu einer römischen ‑ oder jedenfalls römisch bestimmten ‑ Geschichte empfand schon der jüngere Zeitgenosse Polybios diesen Vorgang. Ungleich höhere Bedeutung wird der moderne Historiker dem Phänomen beimessen, schuf es doch die Voraussetzung dafür, dass sich griechische Wissenschaft und Kultur, aber auch etwa das junge Christentum innerhalb eines einheitlichen politischen Systems weltweit ausbreiten konnten. Doch auch um seiner selbst willen ist das Phänomen römischer Expansion auf Kosten der Nachfolgestaaten des Alexanderreiches zeitlos interessant: Anhand einschlägiger Zeugnisse soll die Dynamik römischer Hegemonialpolitik im Osten ‑ ihre Motive und Rechtfertigung, ihre Stationen und Auswirkungen auf den griechisch-makedonischen Kulturraum – erarbeitet und diskutiert werden.
- Lehrende/r: Klaus Zimmermann