Seit gut zwei Jahrzehnten gibt es eine Debatte zu fundamentalen Kräften, die über lange Zeiträume hinweg materielle Wohlfahrt beeinflussten. Sie wird oft mit dem Gegensatz Geographie vs. Institutionen bezeichnet. Auf der einen Seite wird argumentiert, die primäre Ausstattung mit Attributen der natürlichen Geographie habe langfristige Folgen für die Verteilung von Armut und Reichtum über die Welt zur Folge gehabt. Ergänzend weist die neue Wirtschaftsgeographie auf die Entwicklungsfolgen einer sekundären, menschengemachten Geographie hin, insbesondere in Gestalt des Zugangs zu Märkten. Auf der anderen Seite werden institutionelle Grundlagen wirtschaftlicher Entwicklung betont: der Schutz individueller Eigentumsrechte und die Schaffung inkludierender Märkte für alle, negativ die langfristigen Folgen von Kolonialisierung und Zwangsarbeit. Das Seminar bietet anhand konkreter Studien eine Einführung in die Art und Weise, wie neuere institutionenökonomische und wirtschaftsgeographische Ansätze historisches Material analysieren.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023