In seinem Diskurs über die Ungleichheit stellt Rousseau die Frage nach dem Ursprung der Ungleichheit unter den Menschen und legt in diesem Zuge eine philosophische Position vor, die den herrschenden Konzeptionen der damaligen Zeit deutlich entgegengesetzt ist: Indem er die Natur als Quelle sozialer Ungleichheit ausschließt, verweist Rousseau die Kritik an sozialer Ungleichheit radikal auf das immanente Feld der Gesellschaft – und fundiert dadurch die Gesellschaftskritik als eigenständige philosophische Perspektive. Im Seminar setzen wir uns anhand der Lektüre des Diskurses über die Ungleichheit mit Rousseaus politischer Philosophie auseinander und diskutieren die zentralen Fragen und Probleme mit Blick auf dieses Werk und sein damaliges Umfeld: von der Neubestimmung des Verhältnisses von Natur und Gesellschaft über Rousseaus Zivilisations- und Fortschrittskritik bis hin zu den kolonialen Implikationen seiner Anthropologie.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023