Frantz Fanons Hauptwerk Schwarze Haut, weiße Masken gehört bis heute zu den wirkmächtigsten Schlüsseltexten der postkolonialen Theorie und antirassistischen Philosophie. Im Mittelpunkt von Fanons grundlegender Analyse steht das rassistische Herrschaftsverhältnis, das in der (post-)kolonialen Situation zwischen den schwarzen Kolonisierten und den weißen Kolonisierenden herrscht. Fanon legt hierbei sein Hauptaugenmerk auf die psychische Disposition der kolonialisierten schwarzen Menschen in den Antillen nach der offiziellen Abschaffung der Sklaverei: Dabei rekonstruiert er, wie sich die koloniale und rassistische Unterwerfung der schwarzen Kolonisierten durch die weißen Kolonisatoren auf der psychischen, sprachlichen und sozialen Ebene auch nach ihrer offiziellen Freilassung reproduziert. Im Lektüreseminar lesen wir gemeinsam Schwarze Haut, weiße Masken und setzen uns dabei unter ethischen und politischen Gesichtspunkten mit Fragen der postkolonialen Herrschaft, Gewalt und des Rassismus auseinander, die aktuell besonders in der postkolonialen Theorietradition und in der Critical Philosophy of Race verarbeitet werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023