Was ist gute Sozialwissenschaft? Welche Erkenntisse dürfen wir von ihr erwarten? In diesem Seminar disktutieren wir klassische und aktuelle metatheoretische Beiträge, die zu diesen Fragen Stellung nehmen. Ausgehend vom Werturteilsfreiheitspostulat Max Webers und dem marxistischen Gegenentwurf einer kritischen Theorie, setzen wir uns mit den Kriterien und Eigenschaften von Wissenschaftlichkeit in Texten Karl Poppers, Imre Lakatos', und Paul Feyerabends auseinander und diskutieren die postmoderne und feministische Kritik an Universalitätsbehauptungen. Im zweiten Teil des Seminares stehen aktuelle Modelle sozialwissenschaftlichen Erklärens im Fokus: Wie konzipieren verschiedene sozialwissenschaftliche Disziplinen und Strömungen die Erklärung eines Phänomens? Gibt es einen Unterschied zwischen Erklärung und Vorhersage und welche Rolle spielt Theorie? Ist eine aktivistische Wissenschaft denkbar? Für die Teilnahme am Seminar sind keine Vorkenntnisse in Wissenschaftstheorie erforderlich. Teilnehmende müssen die Bereitschaft und das Interesse mitbringen, abstrakte philosophische Texte zu lesen.
- Lehrende/r: Jonas Wiedner