Das breite Thema soll im Schnittfeld von Geschichte und Theologie beleuchtet werden. Grundlagen, Entstehung und Bedingungen der mittelalterlichen Heiligenverehrung werden ebenso in den Blick genommen wie Spezifika im Kontext der Zeit, wobei sich ein breites Spektrum an religiösen und theologischen, sozial-, wirtschaftschafts- und kunstgeschichtlichen, rechtlichen und nicht zuletzt auch politischen Aspekten und Fragestellungen eröffnet, vor dem Hintergerund der Leitfrage: Was bedeutet die Mittlerfunktion des/der Heiligen zwischen Gott und den Menschen in der mittelalterlichen Lebenswelt? Hierbei kann auch über die Heiligenverehrung im engeren Sinne hinausgegangen werden, d.h. es können Momente des (weiter gefassten) Heiligenkults eingeflochten werden, wie etwa bestimmtes Brauchtum u.ä. Vor allem im Interesse intensiver Quellenarbeit, mit der solchen Aspekten und Fragestellungen nachgegangen werden soll, erscheint eine Beschränkung auf die abendländische Christenheit angebracht. Das Spektrum der Quellengattungen und -arten, aus denen hier einschlägige Beispiele geschöpft werden, bleibt ohnehin weit gespannt und reichhalitig: von schriftlichen Zeugnissen, vor allem der Hagiographie, Historiographie und Heortologie, dem theologischen Schrifttum, aber auch Urkunden, über bildliche Zeugnisse und Sachquellen wie bspw. Reliquien bis hin zu Patrozinien und tradiertem Brauchtum.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023