Nachbarliche Kontakte sollen in der Vormoderne stärker gewesen als in der Gegenwart, so lautet eine allgemeine Lehrmeinung. Inwiefern und unter welchen Bedingungen? Im Proseminar wollen wir die Strukturen und Mechanischen der spätmittelalterlichen städtischen Nachbarschaften unter die Lupe nehmen: ihre alltäglichen Erscheinungsformen, ihre Aufgaben im städtischen Leben, ihre möglichen Institutionalisierung und Einbettung in die städtischen Einrichtungen. Zudem wollen wir uns die Frage stellen, welche unterschiedlichen Sorten von Nachbarschaften es in den damaligen Städten gab. Durch das Prisma der Nachbarschaft sollen die Studierenden Grundlagen in die Sozialgeschichte des Spätmittelalters erhalten. Parallel dazu werden die grundsätzlichen Techniken und Kenntnisse der historischen Mediävistik im propädeutischen Teil des Proseminars thematisiert.
- Lehrende/r: Colin Arnaud