Das Erzählen ist allgegenwärtig, ist Mittel der Kunst und der Unterhaltung, anthropologische Universalie und Konstante. Doch was bedeutet das alles? Und wie hat sich dazu eine zeitgemäße Literaturwissenschaft zu verhalten? – Die Vorlesung gibt einen Einblick in und einen Überblick über die wichtigsten Strömungen der Narratologie und berücksichtigt dabei die Grundpfeiler der literaturwissenschaftlichen Theoriebildung und ihrer Analyseinstrumentarien, zeigt narratologische Herausforderungen auf und eröffnet eine Perspektive auf transmediale und filmwissenschaftliche Ansätze.
Konkret sollen ausgehend von der Frage, was Erzählen bedeutet und warum eine medienkulturwissenschaftliche Literaturwissenschaft sich (auch heute noch) dieser Frage zu stellen hat, Wege der klassischen Erzähltheorie wie auch des breiten Feldes der postklassischen Erzählforschung beschritten (Sektion I), die Phänomene ‚Raum‘, ‚Zeit‘, ‚Figur‘ und ‚Geschichte‘ / ‚Erzählung‘ abgehandelt (II), über das genuin philologische Terrain hinaus Formen des transmedialen und filmischen Erzählens beleuchtet (III) und schließlich punktuelle Desiderate und offene Forschungsaufträge benannt werden (IV).
- Lehrende/r: Stephan Brössel