Die Diskursanalyse befasst sich mit textübergreifenden Äußerungsmustern sowie der besonderen Perspektivierung der Wirklichkeit, auf die die Kommunikationsgewohnheiten hindeuten. In der Wissenssoziologie, aus der der Begriff „Diskurs“ ursprünglich kommt, ist er eng mit Konzepten wie „Wissen“, „Ideologie“ und „Macht“ verbunden und somit das Mittel einer konstruktivistisch begründeten Gesellschaftskritik. Ein aktuelles Beispiel für einen Diskurs ist die Debatte um die Angemessenheit der im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine getätigten Äußerungen der Publizistin G. Krone-Schmalz.

Innerhalb der Sprachwissenschaft wird der Begriff „Diskurs“ seit den 1990er Jahren angewandt (vgl. die Subdisziplinen Diskurslinguistik / linguistische Diskursanalyse, teilweise auch die Textlinguistik und die kulturwissenschaftliche Linguistik). Der Beitrag der Linguistik besteht hauptsächlich darin, dass die textübergreifenden Besonderheiten in der Kommunikation einer Gruppe zu einem Thema tatsächlich auch untersucht und beschrieben werden, während die Sozialwissenschaften auf die durch Sprache indizierte Weltsicht fokussiert sind. Die Aufmerksamkeit der Linguistik gilt dabei verschiedenen Ebenen der Sprachverwendung wie z. B. der Argumentationsweise, der Bedeutung bestimmter Schlüsselbegriffe, sich wiederholenden Metaphern, der Auftretenshäufigkeit bestimmter Lexeme und Konstruktionen oder den Textfunktionen.

Im Seminar verschaffen wir uns einen Überblick über das diskurslinguistische Forschungsfeld und seine verschiedenen methodologischen Zugänge. In der zweiten Hälfte des Seminars erstellen SeminarteilnehmerInnen eine eigene diskurslinguistische Fallstudie und präsentieren die Ergebnisse.

Das Seminarprogramm umfasst folgende Punkte:

1. Wir lesen ausgewählte theoretische Artikel und Buchkapitel über den Begriff „Diskurs“ und vergleichen die einzelnen Auffassungen.

2. Wir lesen ausgewählte diskurslinguistische Fallstudien und analysieren ihre Methodologie. Wir befassen uns mit der Frage, wie bestehende Sprachkorpora für diskursanalytische Zwecke genutzt werden können und wie man ein eigenes, auf die jeweilige Fragestellung angepasstes Textkorpus erstellt.

3. Wir lernen die Analysewerkzeuge elektronischer Korpora anhand von kleineren Übungen kennen.

4. Sie entwickeln eine eigene diskurslinguistische Fragestellung, bearbeiten sie und präsentieren die Ergebnisse im Seminar.


Die Lehrveranstaltung erfolgt als Blockseminar (insgesamt 5 Tage).

Ein detailliertes Programm sowie eine Lektüreliste finden Sie ab Ende Februar 2023 im Learnweb.

 

Die Diskursanalyse befasst sich mit textübergreifenden Äußerungsmustern sowie der besonderen Perspektivierung der Wirklichkeit, auf die die Kommunikationsgewohnheiten hindeuten. In der Wissenssoziologie, aus der der Begriff „Diskurs” ursprünglich kommt, ist er eng mit Konzepten wie „Wissen”, „Ideologie” und „Macht” verbunden und somit das Mittel einer konstruktivistisch begründeten Gesellschaftskritik. Ein aktuelles Beispiel für einen Diskurs ist die Debatte um die Angemessenheit der im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine getätigten Äußerungen der Publizistin G. Krone-Schmalz.

Innerhalb der Sprachwissenschaft wird der Begriff „Diskurs” seit den 1990er Jahren angewandt (vgl. die Subdisziplinen Diskurslinguistik / linguistische Diskursanalyse, teilweise auch die Textlinguistik und die kulturwissenschaftliche Linguistik). Der Beitrag der Linguistik besteht hauptsächlich darin, dass die textübergreifenden Besonderheiten in der Kommunikation einer Gruppe zu einem Thema tatsächlich auch untersucht und beschrieben werden, während die Sozialwissenschaften auf die durch Sprache indizierte Weltsicht fokussiert sind. Die Aufmerksamkeit der Linguistik gilt dabei verschiedenen Ebenen der Sprachverwendung wie z. B. der Argumentationsweise, der Bedeutung bestimmter Schlüsselbegriffe, sich wiederholenden Metaphern, der Auftretenshäufigkeit bestimmter Lexeme und Konstruktionen oder den Textfunktionen.

Im Seminar verschaffen wir uns einen Überblick über das diskurslinguistische Forschungsfeld und seine verschiedenen methodologischen Zugänge. In der zweiten Hälfte des Seminars erstellen SeminarteilnehmerInnen eine eigene diskurslinguistische Fallstudie und präsentieren die Ergebnisse.

Das Seminarprogramm umfasst folgende Punkte:

1. Wir lesen ausgewählte theoretische Artikel und Buchkapitel über den Begriff „Diskurs” und vergleichen die einzelnen Auffassungen.

2. Wir lesen ausgewählte diskurslinguistische Fallstudien und analysieren ihre Methodologie. Wir befassen uns mit der Frage, wie bestehende Sprachkorpora für diskursanalytische Zwecke genutzt werden können und wie man ein eigenes, auf die jeweilige Fragestellung angepasstes Textkorpus erstellt.

3. Wir lernen die Analysewerkzeuge elektronischer Korpora anhand von kleineren Übungen kennen.

4. Sie entwickeln eine eigene diskurslinguistische Fragestellung, bearbeiten sie und präsentieren die Ergebnisse im Seminar.


Die Lehrveranstaltung erfolgt als Blockseminar (insgesamt 5 Tage).

Ein detailliertes Programm sowie eine Lektüreliste finden Sie ab Ende Februar 2023 im Learnweb.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023