Münster scheint auf den ersten Blick weit weg von Osteuropa zu sein. Wie stark tatsächlich aber die westfälische Metropole mit osteuropäischer Geschichte verflochten ist, zeigen die Verbindungen aus den Gründungsjahren der Universität im ausgehenden 18. Jahrhundert, aus den napoleonischen Kriegen, als zarische Truppen durch Münster zogen, aus der Zeit des 1. Weltkriegs, als russländische Soldaten in Münster gefangen gehalten und viele auf dem sog. „Russenfriedhof“ (Haus Spital) begraben wurden, sowie nicht zuletzt aus der Zeit des 2. Weltkrieges, infolge dessen sowjetische Kriegsgefangene am Zwinger hingerichtet wurden, in Lagern hausen und „Ostarbeiter“ im Münsterland Zwangsarbeit verrichten mussten.

Das Hauptseminar folgt den Maximen des Forschenden Lernens. Damit wird bei einer Teilnahme die Bereitschaft sowohl zu engagiertem Selbststudium als auch zu intensiver Gruppenarbeit vorausgesetzt. Das Seminar wird zum Teil an ausgesuchten Erinnerungsorten stattfinden und mit den für die Erinnerungsgeschichte maßgeblichen Einrichtungen Münsters zusammenarbeiten (Stadtarchiv Münster, Villa ten Hompel, Haus Spital, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, LWL-Institut für westf. Regionalgeschichte, ULB Münster). Das Seminar startet am 3.4.23.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023