Im ersten Buch der Bibel wird die Erschaffung der Welt in sechs Tagen beschrieben. Die theoretischen Vertreter des hellenistischen Judentums und des frühen Christentums sahen sich mit der Frage konfrontiert, ob diese Beschreibung, gemessen am Erkenntnisstand der zeitgenössischen Naturphilosophie, überhaupt erst genommen werden kann. Erzählt die Genesis einen Mythos, der allegorisch zu interpretieren ist; oder kann und muß der Bibeltext wörtlich verstanden werden. – Gegenstand des Seminars werden ausgewählte Schriften bedeutender damaliger Theoretiker sein, die sich mit Fragen wie den folgenden auseinandergesetzt haben:

  • Hat die Welt von jeher bestanden oder ist sie erschaffen worden?
  • Ist sie aus einer vorgängigen Materie gebildet worden oder hat Gott sie aus sich selbst (Emanation) oder aus dem Nichts (creatio ex nihilo) erschaffen?
  • Kann die Ordnung der Welt nur als Werk Gottes aufgefaßt werden?

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023