Bertrand Russells Aufsatz On Denoting (1905) ist ein sprachphilosophischer Klassiker, der in seiner Wirkmächtigkeit kaum zu überschätzen ist. Schon früh galt er als paradigmatisches Beispiel philosophischer Forschung, die nach sprachanalytischen Methoden verfährt. Bis heute prägen sein Stil, seine Problemstellungen und Lösungsvorschläge philosophische und linguistische Debatten.
Der Schwerpunkt dieses Seminars wird jedoch kein philosophiegeschichtlicher, sondern ein systematischer sein. Wir wollen ein gründliches Verständnis von Russells Theorie singulärer Kennzeichnungen erwerben, die er in On Denoting erstmals veröffentlicht hat (engl. Russell’s theory of definite descriptions). Nebenbei werden wir auch auf Russells und Gottlob Freges mathematikphilosophische Forschung, Freges Unterscheidung zwischen Sinn und Bedeutung sprachlicher Ausdrücke sowie Alexius Meinongs Gegenstandstheorie zu sprechen kommen.
Das Gros der Lektüren wird englischsprachig sein. Das Seminar wird jedoch auf Deutsch stattfinden. Vorkenntnisse aus Herrn Prof. Strobachs einführenden Logik-Vorlesung sind zwar nicht erforderlich, aber hilfreich.
- Lehrende/r: Tobias Martin
- Lehrende/r: Felix Oepping