Das Proseminar nimmt mit dem Prozess der Loslösung der nordamerikanischen Kolonien von Großbritannien in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein Kapitel der US-amerikanischen Geschichte in den Blick, dem unbestritten eine zentrale Bedeutung für den weiteren Verlauf der Geschichte Nordamerikas zukommt. Das Seminar fragt nach den Ursachen, den zentralen Akteuren und den unmittelbaren Folgen der als „Amerikanische Revolution“ bekannten Unabhängigkeitsbestrebungen der dreizehn Kolonien. Darüber hinaus soll auch diskutiert werden, welche Bedeutung der „Revolution“ in der Erinnerungskultur der USA bis heute zukommt und wie die Forschung die zentralen Ereignisse dieser Zeit in der Vergangenheit interpretiert hat und heute bewertet (historiographische Debatten und Kontroversen). Neben den besser bekannten politischen Akteuren (den „Gründervätern“) sollen auch weitere Teile der Bevölkerung in den Blick genommen werden, die in traditionellen Erzählungen von der amerikanischen Staatsgründung oft marginalisiert werden, darunter Frauen, Indigene und Afro-Amerikaner. Damit dient das Seminar gleichzeitig als Einführung in die historischen Arbeitstechniken, bibliographischen Hilfsmittel und theoretisch-methodischen Zugänge der neueren (US-)Geschichte.

Wir werden überwiegend mit Quellen und Literatur in englischer Sprache arbeiten. Die Bereitschaft zur Arbeit mit englischsprachigen Texten wird daher vorausgesetzt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023