Die Doku-Serie The Imagineering Story (USA 2019) zeigt in Rekapitulation der Entstehung von Disneyland eindrücklich auf, wie fundamental die Thematisierung von ‚Welten‘ und das Erzählen für die Funktionsweise von Freizeitparks und ihre immersive Wirkung sind: „Geschichten bestimmen das Erlebnis”, heißt es an einer Stelle. Immer wieder abgehoben wird dabei auf die Schnittstelle zwischen Parkgestaltung und (narrativem) Film, auf den Effekt der Emotionalisierung, die immersive Anlage von Themenwelten und des Parks insgesamt. Gutes Design, so wird es auf eine griffige Formel gebracht, erzeuge virtuelle Realitäten, biete Nervenkitzel und emotionale Anbindung. – Viele Stichwörter, die auch in der Medienkulturwissenschaft eine wesentliche Rolle spielen. Der Gegenstand, so fremdartig er aus literaturwissenschaftlicher Sicht zunächst erscheinen mag, ist auch einer der Kulturpoetik.

Das Seminar legt einen kultursemiotischen Zugang zu Freizeitparks und nimmt zweierlei in Angriff: Erstens sollen verfügbare Instrumentarien sondiert und auf ihre Anwendbarkeit geprüft werden, um im Anschluss daran – zweitens – die Grundkonstituenten des Freizeitparks ‚Thematisierung‘, ‚Storytelling‘ und ‚Immersion‘ in Augenschein zu nehmen. Ein Gastvortrag wird flankierend dazu Einblicke von Produktionsseite aus geben.

Nach Bereitstellung des Analyseinstrumentariums ist eine Exkursion geplant, um vor Ort am Gegenstand selbst arbeiten zu können: Erarbeitet werden soll ein konkreter Forschungsauftrag, der dann in Auseinandersetzung mit dem Phantasialand in Brühl Umsetzung findet.

Die Studierenden verfassen Forschungspapiere, die nach Semesterabschluss für eine Publikation im hiesigen E-Journal Paradigma. Studienbeiträge zu Literatur und Film vorgesehen sind.

Weitere Information erfolgen bei persönlicher Anmeldung in der Sprechstunde.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023