in Gespenst geht um an der Uni – Das Gespenst von Karl Marx. Kaum ein Kurs der Soziologie oder Politikwissenschaft kommt ohne eine Referenz auf Marx aus. In vielen Texten begegnen uns Verweise auf oder Kritik an ihm. Für Klassiker der Soziologie wie Weber, Adorno oder Bourdieu war Marx ein wichtiger Bezugspunkt zur Entwicklung der eigenen Theorie. Doch was genau macht eigentlich Marx‘ Analyse des Kapitalismus aus und welche Schlussfolgerungen zieht er daraus bezüglich der herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse? Im Kurs wollen wir uns Karl Marx‘ Hauptwerk gemeinsam erarbeiten. Dazu erschließen wir uns anhand ausgewählter Abschnitte aus dem ersten Band des Kapitals zentrale Begriffe wie Arbeit, Wert, Mehrwert oder Ware. Davon ausgehend werden wir nachzeichnen, wie uns die kapitalistische Verwertungslogik in ein Konkurrenzverhältnis zueinander zwingt, wie Armut und Reichtum miteinander verknüpft sind und wie Herrschaft in einer kapitalistischen Gesellschaft konstituiert wird. Der Fokus des Kurses wird auf gemeinsamer Textarbeit liegen. Die Abschnitte werden einen vergleichsweise geringen Umfang haben, sodass im Seminar ausreichend Zeit bleibt, um den Inhalt gemeinsam erarbeiten und aufkommende Fragen diskutieren zu können. Zum Abschluss des Seminars soll ein Bezug zu aktuellen marxistischen Analysen und Theoretiker*innen hergestellt werden. Je nach Interesse der Teilnehmer*innen können hier beispielsweise Grundlagen des marxistischen Feminismus oder Antirassismus diskutiert, aber auch aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie extreme Mietpreissteigerungen auf dem Wohnungsmarkt oder Klimawandel aus marxistischer Perspektive betrachtet werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023