Im gesellschaftspolitischen Diskurs scheint die in feministischen Ansätzen zentrale Problematisierung geschlechtlicher Differenz und Subjektformationen als Folge komplexer Kräfte- und Machtverhältnisse angesichts der aktuellen Krisen derzeit kaum mehr angemessen. Dieser Einschätzung widersprechen jedoch die zahlreichen Felder feministischer Interventionen, die von geschlechtertheoretischen, über öko-, trans- und queerfeministischen bis hin zu postkolonialen Kritiken rangieren und die Spaltungen moderner Gesellschaften sichtbar machen sowie Unterdrückung thematisieren.

 

Die Ringvorlesung setzt sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem aktuellen Stand feministischer (Gesellschafts-)Kritik an autoritären, maskulinistischen sowie antifeministischen Vereindeutigungen auseinander und reflektiert die interventionistischen Potenziale feministischer Diskurse und Narrative. So versteht sich die Ringvorlesung nicht zuletzt als Reflexion darüber, inwiefern diese Diskurse zur Herausbildung eines neuen Common Sense beitragen, welche Rolle sie für die Reproduktion bzw. Disartikulation bestehender Hegemonien spielen und für gegenhegemoniale Interventionen geeignet sind.

 

 

Literatur:

Bargetz, Brigitte/Ludwig, Gundula/Kreisky, Eva (Hg.) 2017: Dauerkämpfe. Feministische Zeitdiagnosen und Strategien. Festschrift für Birgit Sauer. Frankfurt a. M./New York: Campus.

Her mit der Zukunft?! Feministische und queere Utopien und die Suche nach neuen Gesellschaftsformen. Themenheft der Femina Politica. Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft 28. Jg., Heft 01/2019.

Kurs im HIS-LSF

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