Diese Veranstaltung richtet sich im Rahmen des DaZ-Moduls in erster Linie an Lehramtsstudent:innen in den MEd- und HRSGe-Studiengängen Philosophie/Praktische Philosophie bzw. Praktische Philosophie.

Philosophieunterricht fordert Lernende sprachlich heraus. Das ist kein Zufall. Denn Philosophie und Philosophieren selbst sind in vielfältige sprachliche Schwierigkeiten verwickelt.

In mindestens drei Hinsichten fordert die akademische Philosophie sprachlich heraus. Sie hat Sprache zum Gegenstand, insofern sie philosophische Probleme sprachlicher Zeichen, sprachlicher Bedeutung, sprachlichen Handelns und Verstehens erforscht. Sie verfährt nach sprachlichen Methoden, insofern sie sich sprachanalytisch und hermeneutisch anleiten lässt. Nicht zuletzt verfolgt sie ein sprachliches Ziel, insofern sie auf die Klärung von philosophischen Problemen, Lösungen und Argumenten aus ist.

Ebenso beim Philosophieren: Sei es als Gespräch mit sich selbst oder miteinander, wir philosophieren mittels Sprache (meistens oder ausschließlich, das darf offen bleiben). Der philosophische Fachdiskurs findet als sogenannte „zerdehnte Kommunikation“ überwiegend schriftlich statt, über räumliche, kulturelle und zeitliche Grenzen hinweg. In diesen Diskurs einzutreten erfordert zahlreiche sprachliche und fachliche Kompetenzen, nicht nur beim Lesen von Fachtexten, sondern auch beim Schreiben.  Denn so widersinnig es auch scheint: Der Versuch, philosophische Probleme, Lösungen und Argumente klar zu formulieren, schlägt sich oft in sprachlich komplexen Texten nieder.

Demgegenüber erfordert auch die philosophische Diskussion als direkte Kommunikation, wie sie im Unterricht stattfindet, spezielle sprachliche Fähigkeiten. Lernende brauchen gezielte Übung, um die Diskussionsbeiträge Anderer zu interpretieren, eigene Argumente vorzutragen und ihre Überlegungen Anderen verständlich zu machen.

Diese Veranstaltung will zum einen künftige Lehrpersonen für die vielzähligen sprachlichen Schwierigkeiten der SuS sensibilisieren, zum anderen zeigen, wie  sprachliche Kompetenzen im Unterrichten gestärkt werden können. Dazu werden wir nicht nur Grundlagen des sprachsensiblen Fachunterrichts behandeln, sondern auch nach dem Prinzip des „learning by doing“ im Seminar Methoden zur Sprachförderung anwenden. Ein Schwerpunkt wird dabei auf dem Schreiben liegen. Die im Seminar angewandten Methoden können Bausteine eines sprachsensiblen Schulunterrichts sein, der nach dem Ansatz „writing to learn, learning to write“ verfährt.

11.1. 18 Uhr Auftaktveranstaltung, 18-20.30 Uhr

20./21.1.'23 erster Blocktermin (freitags 14-19.30 Uhr, samstags 10-16 Uhr)

10./11.2.'23 zweiter Blocktermin (freitags 14-19.30 Uhr, samstags 10-16 Uhr)

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23