Die theologischen Grundentscheidungen, die im sog. langen 19. Jahrhundert (1789-1918) getroffen wurden, bestimmen die dogmatische und ethische Debattenlage bis heute, wie exemplarisch der jüngste Entwurf von Folkart Wittekind (Theologie religiöser Rede, Tübingen 2018) zeigt. In dieser Vorlesung wird ein Überblick über die plurale Auffächerung des theologischen Denkens im 19. Jahrhundert gegeben. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf den sozialgeschichtlichen Hintergrund und die konzeptionellen Alternativen gelegt. Die Spots fallen auf die Theologie Friedrich Schleiermachers (1768-1834), der „Kirchenvater des 19. Jahrhunderts“, die Erweckungsbewegung und den Konfessionalismus, die Vermittlungstheologie, die sog. Erlanger Erfahrungstheologie, die liberale Theologie und den Kulturprotestantismus, die modern-positive Theologie und die sog. freie Theologie.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23