Zwei große Auseinandersetzungen prägen die Geschichte Griechenlands im 5. Jahrhundert v.Chr.: der erfolgreiche Abwehrkampf gegen Persien, aus dem Athen als zweite Großmacht Griechenlands neben Sparta hervorging, und der Peloponnesische Krieg, in dem das emporgekommene Athen und Sparta um die Vorherrschaft in Griechenland kämpften. Der militärische Sieg Spartas kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass am Ende dieses Krieges Griechenland seine politische Bedeutung verloren hatte. Der Peloponnesische Krieg stellt insofern das Scheitern der Optionen dar, die sich die Griechen mit den Erfolgen im Perserkrieg erworben hatten. Bereits in der Antike diente er darüber hinaus als Lehrstück zu den Stärken und Schwächen demokratischer (Athen) und oligarchischer (Sparta) Staatswesen. Und nicht zuletzt war der Peloponnesische Krieg der Gegenstand, an dem die antike Geschichtsschreibung mit dem athenischen Historiker Thukydides ihren Höhepunkt erreichte. Doch inwieweit dürfen wir dessen Analysen folgen?

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23