Die ostwestfälische Stadt Gütersloh erlebte seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges einen beispiellosen Aufstieg: Die Stadt wuchs, innerhalb weniger Jahre wurde aus dem „Heidedorf” eine Großstadt von inzwischen 100.000 Einwohner:innen, in der weltbekannte und global agierende Firmen wie Bertelsmann und Miele sowie einige „Hidden Champions” beheimatet sind. Gleichzeitig scheint eine Gütersloher „Sonderentwicklung” beobachtbar, denn gängige Narrative des „Niedergangs” oder der „Krise”, die wir für die Geschichte der „alten” Bundesrepublik erzählen können (umfassender Strukturwandel, Niedergang traditioneller Industriezweige u.a.), greifen hier nicht. Vielmehr gibt im Vergleich zu anderen Städten und Regionen der Bundesrepublik einige Besonderheiten in Gütersloh. Diese möchte die Übung eingehender untersuchen, und zwar an konkreten empirischen Beispielen, wobei politik-, wirtschafts- und sozialgeschichtliche, aber auch migrations-, alltags-, konsum- oder geschlechtergeschichtliche Perspektiven denkbar sind.

 

Hinweise zur Durchführung der Übung: Die Übung findet als Blockveranstaltung statt. Die Auftaktveranstaltung wird am 19.10. stattfinden (14-16 Uhr). Nach einem „Einführungsblock” (tba) werden die Studierenden im Mittelteil des Semesters eigenständig an selbstgewählten Themen zur Gütersloher Stadtgeschichte im dortigen Stadtarchiv recherchieren. Die Teilnahme setzt folglich die Bereitschaft voraus, solche Archivreisen selbständig zu organisieren und zu unternehmen. Die Ergebnisse werden dann in einem „Präsentationsblock” diskutiert. Die Übung bietet sich insbesondere für solche Studierende an, die in Bälde planen, eine BA-/MA-Arbeit anzufertigen.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23