Die Untersuchung von Bildmedien ist im Zuge des “visual turn” wieder stärker in den Vordergrund gerückt worden. Mit ihrer Hilfe können geschlechtergeschichtliche, religiöse und soziale Differenzbildungsmuster erhellt werden. Ein wichtiges Medium der Auseinandersetzung antiultramontaner und nationalliberaler Kräfte mit der katholischen bzw. jüdischer Minorität im 19. Jahrhundert waren Karikaturen, etwa im Kladderadatsch. Da judenfeindliche Bilder schon besser aufgearbeitet sind, konzentriert sich das Seminar besonders auf antiklerikale Karikaturen und führt komparative Beobachtungen durch. Zum Teil ergeben sich auch Parallelen zwischen Antijesuitismus und Antisemitismus.

Bedingung für Teilnahme und Leistungsnachweis: Regelmäßige Diskussionsbeiträge dank wirklicher Lektüre von Texten, Mitarbeit in einer Themengruppe samt Präsentation eines Problemfeldes, anschließend wissenschaftliche Hausarbeit bzw. mdl. Prüfung. Es wird erwartet, dass zur ersten Sitzung das Buch von Borutta bereits gelesen ist, damit der Kontext von Antikatholizismus und Antiklerikalismus präsent ist und wir sogleich in die Diskussion einsteigen können. Ferner sollte eine Monographie zum Antisemitismus nach freier Auswahl gelesen sein.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23