Die „Ekklesiologie” ist ein spannungsgeladenes Reflexionsfeld zwischen den Disziplinen der Dogmatik und der Fundamentaltheologie, der Heiligen Schrift und dem Wandel der Denkformen, den beiden Vatikanischen Konzilien, den Ansprüchen des Lehramtes und dem freien Spiel argumentativer Verantwortung. Diese Spannungsfelder sollen nachgezeichnet werden, um das Profil und die Relevanz einer Ekklesiologie aus fundamentaltheologischer Perspektive herauszuarbeiten. Dazu werden insbesondere auch wissenschaftstheoretische, disziplinentheoretische sowie traditionshermeneutische Problemstellungen aufgegriffen und mit zeitgeschichtlichen Szenarien kurzgeschlossen: Das Zweite Vatikanische Konzil und der Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland bzw. die synodalen Aufbrüche vieler katholischer Teilkirchen weltweit fordern nachhaltig zu einer Neuverhandlung ekklesiologischer Rationalisierungsstrategien heraus, die über eine Verhältnisbestimmung zur (theologischen) Anthropologie erfolgen muss und die sich gleichzeitig gegen das Selbstverständnis der restaurativen Kirche des 19. Jh. behaupten muss.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23