Wenn es einen Namen gibt, auf den sich wohl alle Soziologinnen einigen können, ist es der Max Webers. Allerdings endet die Einigkeit schnell da, wo es um die Inhalte geht und um die Soziologie, die man mit und nach Max Weber betreiben soll. Schon die Frage, ob Max Weber eine individualistische Handlungs-theorie oder nicht doch eine Gesellschaftstheorie - wenn auch unter sorgsamer Vermeidung des Gesell-schaftsbegriffs - begründet hat und welche (theoretischen und methodischen) Anschlüsse sich daraus ableiten lassen, ist alles andere als geklärt. Trotz (vielleicht auch wegen) dieser Unklarheiten sind insbesondere die historsich-materialen Arbeiten Webers bis heute lesenswert und prominente Stichwortgeber in aktuellen Debatten innerhalb wie außerhalb der Soziologie. In diesem Kurs nähern wir uns Max Weber durch die Lektüre einiger seiner zentralen Texte. Wir werden versuchen, material-historische Arbeiten mit Auszügen aus der Wissenschaftslehre produktiv ins Gespräch bringen und sie dadurch idealerweise für das eigene Soziologie-Treiben nutzbar zu machen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23