Die Einführungsveranstaltung am Dienstag, den 11. Oktober von 10:00-12:00 Uhr findet über Zoom statt. Hier die Einwahl-Informationen:

 

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https://wwu.zoom.us/j/68387127395?pwd=UkxrWk5Cc0hBdWRkNDdYZEZrRGhDZz09

 

Meeting-ID: 683 8712 7395

Kenncode: 547490

 

In Zeiten, in denen auf allen politischen Ebenen über Ansätze zur Verminderung von Treibhausgasemissionen und die Beförderung sozial-ökologischer Transformations­potenziale gestritten wird, gerät nachhaltiger Konsum ins Zentrum der politischen Aufmerksamkeit. Ernährungs- und Mobilitätsverhalten, Wohnsituation und Freizeitbeschäftigung: sämtliche Formen des Konsums materieller Güter sowie die Nutzung unterschiedlichster Dienstleistungen – und damit der menschliche Alltag insgesamt – werden zunehmend zum Gegenstand politischer Regulierung und Steuerung unter nachhaltigkeitsrelevanten Gesichtspunkten. Während „Konsum” das Aufbrauchen natürlicher Ressourcen zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse (wie „ressourcenintensiv” diese auch sein mögen) beschreibt, deutet der Zusatz „nachhaltig” auf die Maßgabe hin, die negativen Auswirkungen des Konsums auf die Umwelt und andere Menschen weitestgehend zu minimieren.

 

Der Kurs beschäftigt sich mit diesen Entwicklungen aus unterschiedlichen Perspektiven. Erstens vermittelt er die Grundlagen der nachhaltigen Konsumforschung: Welchen Einfluss haben Konsumentscheidungen? Wie sind menschliche Konsummuster zu erklären? Wie können die negativen Konsequenzen konsumintensiver Lebensstile gesenkt werden? Wie sind Konsumhandlungen materiell, sozial, kulturell und politisch eingebettet? Zweitens behandelt der Kurs auch explizit interdisziplinäre Ansätze: die Forschungen zu Umwelteinstellungen (Psychologie), sozial-ökologischen Praktiken (Soziologie), ethischem Konsum (Philosophie, Sozialethik) oder verhaltensbasierter Steuerung (Ökonomie) bieten uns verschiedene Blickwinkel auf dieses Feld. Drittens greift der Kurs Debatten der Environmental Political Theory (EPT) auf, welche im Kontext nachhaltigen Konsums verhandelt werden: was ist wichtiger, individuelle (Konsum-)Freiheit oder der Schutz des Gemeinwohls? Wer trägt die größte Verantwortung für die Umsetzung nachhaltigen Konsums – Konsument*innen, Unternehmen oder der Staat? Ist nachhaltiger Konsum über technologischen Fortschritt und Effizienzgewinne oder über absolute Reduktionen im Verbrauch und Suffizienz zu organisieren? Braucht es diesbezüglich kontinuierliche Reformen oder radikalen Wandel? Vor dem Hintergrund dieser unterschiedlichen Fragen und Perspektiven möchte der Kurs, viertens, politische Maßnahmen und Instrumente kritisch diskutieren und evaluieren, die auf die Förderung nachhaltigen Konsums ausgerichtet sind: wie werden zentrale Problemstellungen durch diese Strategien definiert? Welche Vorstellungen von Bürger*innen herrschen darin vor? Was wird als wichtigste Lösung ausgegeben? Über diese Zugänge strebt der Kurs an, den Teilnehmer*innen sowohl in der Breite als auch in der Tiefe ein umfassendes Verständnis der gegenwärtigen Politik(en) des nachhaltigen Konsums zu vermitteln.

 

 

Einführende Lektüre:

Middlemiss, Lucie. 2018. Sustainable Consumption. Key Issues. London/New York: Routledge.

 

 

Leistungsanforderungen

Regelmäßige Lektüre der weitestgehend englischsprachigen Referenztexte und deren systematische Vorbereitung für die Diskussion im Seminar werden vorausgesetzt. Zentrale Ziele des Seminars sind, neben der Vermittlung inhaltlicher Kenntnisse, das Erlernen des Umgangs mit (englischsprachigen) wissenschaftlichen Texten sowie die begründete, theoriegeleitete Diskussion politikwissenschaftlicher Untersuchungs­gegenstände. Das Seminar legt zudem einen Fokus auf Schreibübungen.

 

 

Studienleistung:

Anfertigen kurzer Essays (600-800 Wörter) zu thematischen Schwerpunkten (mehr dazu in der ersten Seminarsitzung).

 

 

Prüfungsleistung:

Hausarbeit (4000-4500 Wörter, exkl. Literaturverzeichnis und Anhang).

 

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23