Katholische Kirche und moderne Welt - bis heute ist das Verhältnis zwischen beiden Sphären spannungsgeladen. Die Französische Revolution von 1789 mit ihren Idealen von Demokratie, Menschenrechten und Verfassungsstaatlichkeit veränderte den Lauf der Geschichte und eröffnete die Epoche der Moderne, in der sich Staat, Gesellschaft und Welt zunehmend pluralisierten und säkularisierten. In dieser sich immer rasanter verändernden Welt der letzten 200 Jahre musste die katholische Kirche ihren Platz finden. Dies geschah zum einen durch radikale Ablehnung, zum anderen durch konstruktive Mitgestaltung in Gesellschaft und Politik. Die Vorlesung nimmt die wesentlichen Ereignisse, Strömungen und Entwicklungen des 19. und 20. Jahrhunderts in den Blick, die bis heute die Theologie und die Gestalt der Kirche von Grund auf prägen. Zentrale Themen sind unter anderem: Französische Revolution (1789), Säkularisation (1803), Neuordnung des Kirche-Staats-Verhältnisses in den deutschen Staaten ab den 1820er Jahren, ultramontane Bewegung, Erstes Vatikanisches Konzil (1869/1870), Kulturkampf und Katholizismus im Deutschen Kaiserreich (ab 1871), Katholikinnen und Katholiken im Ersten Weltkrieg (1914-1918) und der Weimarer Republik, Verhältnis von Kirche und Totalitarismen des 20. Jahrhunderts (Kommunismus, Faschismus, Nationalsozialismus), Zweites Vatikanisches Konzil (1962-1965), Kirche in BRD und DDR bis 1989.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23