Kausalität wird in Bezug auf drei Bereiche meist separat behandelt: (i) physikalische Wechselwirkung (Stöße von Billardkugeln, elektrostatische Anziehung etc.), (ii) Handlung (bewusstes Bewirken einer Änderung in der Welt), sowie (iii) mentale Verursachung (Beeinflussung neuronaler Zustände durch mentale Zustände). Für die ersten beiden Gebiete, also für physikalische Kausalität und für Akteurskausalität, liegen recht überzeugende Kausalitätstheorien vor, die wir im Seminar erarbeiten werden. Einige dieser Theorien können beide Bereiche formal vereinheitlichen. Eine auch inhaltliche Vereinheitlichung scheint jedoch daran zu scheitern, dass erst die mentale Verursachung physiologisch-physikalische Prozesse an Handlungsgründe koppeln könnte. Hierfür aber fehlt ein konsensfähiger Ansatz. Wir werden uns auch für diesen Bereich die grundsätzlichen Theorien ansehen und die Perspektiven im Umgang mit dem bzw. mit den Kausalbegriffen diskutieren.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23