Wie definiert man Gesundheit? Die Antwort auf diese Frage ist nicht so einfach, wie sie zunächst erscheinen mag. Denn wer oder was als gesund oder krank gilt, ist keineswegs eine natürliche Gegebenheit, sondern wird immerwährend aus einem kommunikativen Zusammenspiel von Medizin, Wissenschaft, Gesellschaft, Politik und Medien hervorgebracht.
Anhand relevanter Beispiele wie „Übergewicht“ und „Fatness“, Gesundheits-Influencer*innen, Fitness, psychischen Erkrankungen oder HIV/AIDS blicken wir auf verschiedene kommunikative und gesellschaftliche Konstruktionen von Gesundheit und Krankheit. Ausgewählte empirische Arbeiten und theoretische Konzepte an der Schnittstelle von Gesundheitskommunikation und Gesundheitssoziologie helfen, die Verflechtungen von Gesellschaft, Medien und Gesundheit zu verstehen – darunter Medikalisierung, Healthism oder Parson’s Sick Role. Mithilfe von historischen und aktuellen Betrachtungen arbeiten wir gemeinsam heraus, wie sich die öffentliche Kommunikation zu konkreten Gesundheitsthemen gewandelt hat und weiter wandelt, und welche Konsequenzen sich daraus für individuelle Betroffene, Medien und Gesellschaft ergeben.
- Lehrende/r: Linn Julia Temmann