Kursbeschreibung:

Spätestens seit den 1990er Jahren hat das Konzept der politischen Kulturforschung im Zuge der Demokratisierungsprozesse in Osteuropa und Lateinamerika zunehmende Aufmerksamkeit erlangt. Die Entwicklung hin zu demokratischen Strukturen ließ sich nicht mehr hinreichend durch die Funktionsweise politischer Institutionen, die sozioökonomische Entwicklung oder das Handeln der politischen Eliten erklären. Stattdessen wurden die Konsolidierung und Stabilität der Demokratie auf die Entwicklung einer demokratischen politischen Kultur und damit auf den Wunsch der BürgerInnen nach Freiheit und Selbstbestimmung zurückgeführt. Dieser Lektürekurs beschäftigt sich aus einer vergleichenden Perspektive sowohl mit den gesellschaftlichen Voraussetzungen für erfolgreiche Demokratisierung und die Stabilität demokratischer Institutionen als auch mit den Ursachen für jüngste Entwicklungen des democratic backsliding in etablierten Demokratien.

 

Ziel des Lektürekurses ist es, Teilnehmende mit grundlegenden theoretischen Konzepten und empirischen Anwendungsmöglichkeiten der politischen Kultur- und Demokratieforschung vertraut zu machen. Für eine aktive Teilnahme ist die selbstständige Erarbeitung der englisch- und deutschsprachigen Pflichtliteratur erforderlich. In den Sitzungen werden die Inhalte der theoretischen und empirischen Texte durch Diskussionen, Gruppenarbeiten und Präsentationen vertieft.

 

Studienleistung:

eigenständige Lektüre und Vorbereitung der Pflichtliteratur; aktive Teilnahme an Diskussionen und Gruppenarbeiten; Präsentation einer empirischen Studie; Verfassen von 2 Diskussionspapieren (je 3 Seiten)

 

Prüfungsleistung:

Hausarbeit (je nach Prüfungsordnung)

 

Kursliteratur:

Pickel, Susanne, and Gert Pickel. 2006. Politische Kultur- und Demokratieforschung. Grundbegriffe, Theorien, Methoden. Eine Einführung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23