In seiner nun fast 100-jährigen Geschichte wurde und wird das Hörspiel gern als „Theater für die Ohren” umschrieben. Nicht nur, weil das Hörspiel gerade in den Anfängen des Rundfunks häufig eine Adaption erfolgreicher Bühnenstücke ist, sondern auch – und vor allem – weil das Hörspiel szenisch aufgebaut ist. So lassen sich die wichtigen dramenanalytischen Kategorien Raum, Figur und Handlung auf die Hörspielanalyse übertragen. Allerdings ist zu fragen, inwiefern die analytischen Kategorien an das akustische Medium angepasst werden müssen. Wie stellt das Hörspiel seinen (Bühnen-)Raum dar? Wo lassen sich z. B. Lokalisierungstechniken im akustischen Text finden? Und wie werden diese im akustischen Text funktionalisiert? Lassen sich Modelle der Figurencharakterisierung auf das Hörspielpersonal anwenden? Und spielt das Hörspiel unter Umständen sogar mit dramatischen Interaktionsprogrammen? Diese und andere Fragen sollen in Form eines forschenden Lernens im Seminar diskutiert und erarbeitet werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2022/23
ePortfolio: No