Gegenstand des Seminars sind die „Frühschriften” von Karl Marx, zu denen die Ökonomisch-Philosophischen Manuskripte und das sog. „Mill-Exzerpt” zählen, die beide im Jahr 1844 entstanden sind. Im Seminar werden wir uns mit der darin entwickelten Entfremdungstheorie und ihren anthropologischen Voraussetzungen beschäftigen. Dazu sollen die genannten Schriften einer textnahen Interpretation unterzogen und insbesondere die Grundbegriffe der Marxschen Konzeption, d.h. Begriffe wie „Arbeit”, „Vergegenständlichung”, „Entfremdung” und auch „Anerkennung”, gemeinsam erschlossen werden. Eine besondere hermeneutische Herausforderung besteht darin, dass sich die Bedeutung der von Marx verwendeten Grundbegriffe zum Teil nur vor dem Hintergrund ihrer Vorgeschichte im Deutschen Idealismus (insbesondere der Philosophie Hegels) erschließen lässt, auch wenn Marx diese Begriffe für seine eigenen Zwecke umgedeutet hat. Das Seminar bietet daher auch die Möglichkeit, sich mit den hermeneutischen Voraussetzungen der Interpretation von Marx̕ Frühschriften vertraut zu machen.  

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23