Auf 35 Studierende begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich!

Soziale Ungleichheit, Armut oder Benachteiligung markieren zentrale Bezugspunkte Sozialer Arbeit, deren Auftrag mitunter darin besteht, soziale Benachteiligung abzubauen und Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe derer zu steigern, die weniger Möglichkeiten des Zugangs dazu haben. Unumstritten ist die Tatsache, dass gesellschaftliche (Ungleichheits-) Kategorien wie Klasse, Geschlecht, Ethnizität (und Körper) die zentralen Dimensionen sind, entlang derer Verhältnisse sozialer Ungleichheit und Benachteiligung ausgehandelt und fortgeführt werden. Dies wird gegenwärtig besonders durch intersektionale Zugänge verhandelt. Die Kategorie ,Klasse‘ scheint unterdessen in (sozialpädagogischen) Debatten um soziale Ungleichheit und Benachteiligung in den Hintergrund geraten zu sein. Dem entgegen lässt sich jedoch beobachten, dass sich Klassenverhältnisse im Alltag verschärfen: die Schere zwischen ,Arm‘ und ,Reich‘ klafft immer weiter auseinander. Dies betrifft wiederum besonders Menschen aus einkommensschwachen Verhältnissen, der Arbeiter*innen oder Armutsklasse. Nicht selten erleben sie Klassismus, also Hürden im Sinne von Diskriminierungen und Zuschreibungen, die sich auf Klassenherkunft oder Zugehörigkeit beziehen. Auf diese Weise werden Diejenigen benachteiligt, die ohnehin weniger oder erschwerte Möglichkeiten der Teilhabe an der Gesellschaft haben können.

Im Seminar werden verschiedene theoretische Zugänge zu Armut, Benachteiligung und sozialer Ungleichheit erarbeitet um auf dieser Basis erstens ein spezifisches Verständnis von Klassismus entwickeln zu können und zweitens, um der Frage danach nachzugehen, wie eine klassismuskritische Soziale Arbeit aussehen könnte.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23